Mikropigmentierung – Der neue Trend in Sachen Brustwarzen-Tuning

Tabus in Sachen Schönheit und Perfektion gibt es scheinbar keine mehr: „Tittoo“ nennt man den neuen Beautytrend der Briten, der auch in Deutschland immer mehr im Kommen ist. Dunkler und größer wünschen sich Frauen mit vornehm-blassem Teint und von Natur aus hellen Brusthöfen ihre Brustwarzen. Wer diesem Wunsch Taten folgen lassen möchte, legt sich unters Messer – oder die Nadel in diesem Fall.

Brustwarze nach Wahl

Tätowierung, Permanent-Make-up, Mikropigmentierung – für den Schönheitstrend aus England gibt es bereits viele Bezeichnungen. Was ich bisher darüber erfahren habe, klingt schmerzhaft – und ist es auch: Wer sich fürs „Tattooing“ entscheidet, dem werden mithilfe einer speziellen Nadel Farbpigmente implantiert. Und zwar – wie bei einer herkömmlichen Tätowierung auch – nicht in die oberste, sondern die darunterliegende Hautschicht. Von Dauer ist das Ganze trotzdem nicht: Alle zwei Jahre muss nachgedunkelt werden, denn die Farbe verblasst im Laufe der Zeit. Ob zur optischen Symmetrie bei ungleich großen Brüsten oder Vergrößerung der Brusthöfe – ein Schnäppchen ist das „Tittoo“ nicht. Kostenpunkt: je nach Behandlung zwischen 600 und rund 1400 Euro – ein stolzer Preis für etwas, das nur man selbst und der Liebste sieht. Der schmerzhafte Eingriff dauert zudem mehr als zwei Stunden – etwaige Nachbehandlungen nicht ausgeschlossen.

Kosmetische Behandlungen im Vormarsch

Viele Jahre hatte diese Form des Brustwarzen-Tunings einen medizinischen Hintergrund: Frauen, denen aufgrund einer Krebserkrankung die Brust abgenommen werden musste und die sich hinterher für einen Wiederaufbau der Brust entschieden, wurde diese so naturgetreu wie möglich rekonstruiert. Die Farbe der Brustwarze wurde mithilfe der Mikropigmentierung der natürlichen Brustwarze angeglichen. Eine gute Sache, keine Frage!

Heute entscheiden sich immer mehr Frauen für die „Brustwarze nach Wahl“ aus kosmetischen Gründen und wagen den Gang zum Schönheitschirurgen. Doch wer jetzt denkt „typisch Frau“, hat weit gefehlt, denn auch Männer nutzen die Möglichkeiten der Pigmentierung – allerdings nicht für eine schönere Brust, sondern zur Simulation einer vollen Haarpracht: Pigmente, die der jeweiligen Haarfarbe entsprechen, werden in die Kopfhaut implantiert und täuschen so über Geheimratsecken und Haarausfall im Alter hinweg – Männlichkeit ist schließlich gefragt!

Ob Brustwarzen-„Tattoo“ oder „Toupet“ – in Sachen Schönheit und Wohlbefinden jedem das Seine, doch den Aufwand, die Schmerzen und Kosten betrachtet: nichts, was sich lohnt, wie ich finde.

Bild: Manuel Tennert – Fotolia

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