Die neuen Eyeliner-Varianten

München – Bislang war der Lidstrich der unauffällige Begleiter des Lidschattens, aber das ändert sich gerade. Er und nicht der Farbpuder setzt nun ein modisches Statement: Ob als breite grafische Kästchen, als glitzernder Bogen oder farbiges Highlight.

«Besonders kreative Lidstriche sind allerdings kein Trend, der gerade erst entstanden ist», sagt Visagist Horst Kirchberger aus Pliening-Landsham bei München. «Es war nur bisher so, dass sich diese Laufsteg-Idee im normalen Alltag nicht durchsetzen konnte. Doch das ändert sich gerade.» Das sieht auch der Berliner Visagist und Friseurmeister Peter Arnheim so: «Dieser Trend setzt sich jetzt flächendeckend durch.»

Das liege auch daran, dass es inzwischen eine breite Texturenpalette bei den Eyelinern gibt: «Der klassische, flüssige Lidstrich ist beispielsweise ideal für Frauen, die schon öfter damit gearbeitet haben. Mit ihm gelingen die Linien besonders präzise», erklärt Arnheim. «Wer noch nicht so viel Erfahrung hat, greift zu einem Produkt, das ähnlich funktioniert wie ein Filzstift. Damit gelingt der Lidstrich besonders leicht.»

Auch die Farbvarianten nehmen zu: «In diesem Sommer sind leuchtende Farben für den Eyeliner besonders angesagt. Dazu gehören beispielsweise Smaragdgrün oder strahlendes Blau», berichtet die Stilberaterin Maria Hans aus Hamburg. «Aber auch Farben, die beim Eyeliner bisher nicht zu sehen waren, gibt es jetzt: Pink beispielsweise oder dunkles Rot.» Trendsetter greifen auch gerne zum weißen Eyeliner, der die Augen optisch größer wirken lässt.

Genau da setzen auch die neuen Schminktechniken für Lidstriche an: Sie setzen die Augen in Szene. «Ein Lidstrich in Rot oder Bordeaux sieht besonders gut zu grünen Augen aus, blaue Augen kann man mit Orange oder Gold in Szene setzen, während Violett braune Augen zum Strahlen bringt und graue Augen durch Pink gekonnt betont werden», rät der Berliner Visagist Arnheim. Sein Tipp: Einen breiten Lidstrich aus glitzerndem Grün am Oberlid setzen.

Besonders auffällig sind Muster, bei denen Arnheim gerne zu einem tiefen Schwarz greift. Damit setzt er zum Beispiel am inneren und äußeren Punkt des Oberlids Dreiecke an oder in der Mitte des Unterlids ein Quadrat. «Aber auch geschwungene Linien oder dekorative Punkte liegen im Trend», so Arnheim.

«Bei großen, offenen Augen sieht der sogenannte Arabian Look toll aus. Er entsteht aus einer Linie am Ober- sowie Unterlid», sagt Visagist Kirchberger. «Zuerst den Oberlidstrich malen und dabei circa zwei bis drei Millimeter nach der letzten Wimper enden. Dann die Kajalkontur im Unterlid so voll malen, dass sich die Linien im Außenwinkel treffen.» Dort kann der sogenannte Schwalbenschwanz noch weiter nach außen gezogen werden. «Diese üppige Form von Eyeliner funktioniert perfekt mit Creme Eyeliner oder Kajal-Eyeliner.»

Einen Schminktipp für schmale, längliche Augen hat Kirchberger auch: «Diese Form betont man am besten mit einer Eyeliner-Kontur, die in der Mitte deutlich breiter ist als am Anfang oder Ende.» Daher wird der Strich mittig über der Pupille begonnen und dann nach außen gezogen. «Dann sachte, ohne neue Farbe aufzunehmen, die innere Hälfte malen und breit über der Pupille enden.»

Besonders wichtig ist ein gut platzierter Lidstrich bei einem Problem, das viele Frauen haben: den sogenannten Überlidern, besser bekannt als Schlupflider. «Augen mit sehr viel Überlid wirken häufig müde», erklärt Kirchberger. Durch den Hautüberschuss stoßen die Wimpern an den Außenwinkel des Auges und drücken die Augenpartie zusammen. «Hier empfiehlt es sich eine Eyeliner-Kontur am Oberlid zu setzen, die nach außen hin geringfügig breiter wird.»

Um das Auge optisch zu vergrößern, rät der Visagist zu einer schmalen Kontur am Unterlid, die allerdings zum Außenwinkel nicht der eigentlichen Augenform folgt, sondern etwas unterhalb verläuft. «Wichtig: beim unteren Lid nur wenig Farbe verwenden», rät Kirchberger.

Frauen mit leichten Überlidern betonen die Augen hingegen am besten kurz vor der Pupille. «Dort wird der Eyeliner schmal angesetzt und im Verlauf nach außen hin stetig breiter gezeichnet», empfiehlt Kirchberger. «Um das Auge optisch zu vergrößern, den Lidstrich unbedingt zwei bis drei Millimeter weiter ziehen als die letzte Wimper. Endet man zu früh, wirkt das Auge eingefallen und klein.»

Beim Schminken nicht zur Seite ziehen

Um das Schminken zu erleichtern, zieht man gerne das Lid mit der Hand straff. Aber Visagist Horst Kirchberger aus München rät: «Beim Auftragen das Auge nie mit dem Finger zur Seite ziehen. Stattdessen an der Mitte der Brauen ansetzen und mit einem Finger die Haut nach oben ziehen, bis die Lider gut zugänglich sind.»

Fotocredits: Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert
(dpa/tmn)

(dpa)

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