Schminken mit 3-D-Effekt: Der Make-up-Trend Sculpting

Berlin – Warum sehen Instagram-Stars wie Kim Kardashian eigentlich sogar auf spontanen Selfies so gut aus? Ganz einfach: Dafür sorgt unter anderem der Make-up-Trend des Sculpting, auch Contouring genannt.

Die amerikanische Ikone der Klatschpresse war eine der Ersten, die diesen Trend bekannt gemacht hat. Das Prinzip des Contouring ist denkbar simpel: Betone deine Stärken, kaschiere deine Schwächen. «Dabei werden bewusst Kontraste eingesetzt», erklärt der Berliner Visagist Peter Arnheim. «Dunkle Töne nehmen zurück, helle heben hervor.» Das klingt einfacher, als es ist. «Wer bei diesem Make-up übertreibt, sieht sehr schnell aus, als würde er Theaterschminke tragen.» Wer es aber hinbekommt, kann sich über einen ganz natürlichen, dreidimensionalen Look freuen.

«Vor allem Sculpting-Anfängern rate ich gern dazu, anstelle von flüssigen Make-ups Puderprodukte zu benutzen. Zum einen, weil man sie leichter verblenden kann, zum anderen, weil Korrekturen von kleinen Patzern damit leicht fallen», erklärt Beauty-Expertin Doreen Stehfest aus der Parfümerie Akzente in Tauberbischofsheim.

«Bevor man mit dem Sculpting beginnt, wird das Gesicht mit einer gut deckenden Foundation geschminkt, die dem Hautton entspricht», ergänzt Arnheim. Die Einsatzmöglichkeiten für Contouring sind vielfältig. So lassen sich beispielsweise kleine Makel rund um die Augenpartie damit perfekt ausgleichen: «Hat man ein wenig zu eng zusammenstehende Augen, nutzt man am inneren Augenwinkel einen hellen Ton, am äußeren dagegen einen dunkleren. Bei zu weit auseinander stehenden Augen verfährt man genau umgekehrt», sagt Stehfest. Nach diesem Prinzip kann man auch dunkle Augenringe und tief liegende Augen korrigieren – in beiden Fällen kommt dabei ein hellerer Ton zum Einsatz als bei der Grundierung.

Vor allem aber lässt sich mit Sculpting die Gesichtsform korrigieren. Visagist Horst Kirchberger aus München nennt zwei Beispiele: «Eine sehr flächige, also zu hohe oder zu breite Stirn lässt sich optimieren, wenn ich einen dunkleren Ton vom Haaransatz aus in die Stirn hinein auftrage.» Wichtig dabei: Die Übergänge müssen perfekt verblendet sein, sonst wirkt die Korrektur zu künstlich. «Eine breite Nase dagegen wirkt schmaler, wenn man den Nasenrücken aufhellt. Auf die Nasenmitte auftragen, aber nicht breiter als die breiteste Stelle des Nasenknochens. Dann ebenfalls mit der Foundation verblenden.»

Nach dem gleichen Prinzip kann man auch hohe Wangenknochen zaubern: Hier wird ein Streifen in einem dunkleren Ton direkt unter die Wangenknochen aufgetragen. Das hebt diese optisch hervor. «Besonders natürlich wirken diese Optimierungen, wenn man einen Bronzer oder Sonnenpuder benutzt», gibt Arnheim einen Tipp.

Ebenfalls ein guter Hinweis: «Auch das klassische Rouge ist ein toller Helfer für ein Contouring-Make-up», erklärt Peter Schmiedinger für den VKE-Kosmetikverband in Berlin. Der Tipp des Profis: «Es wird am Wangenknochen entlang Richtung Nase bis Mitte Pupille aufgetragen – nie weiter und nie zu tief nach unten rutschen! An dieser Stelle lässt das Rouge den Wangenknochen optisch hervortreten.» Damit das Ergebnis ganz selbstverständlich wirkt, rät Schmiedinger dazu, mit dem gleichen Rougeton den Haaransatz zu schattieren. «Sobald sich ein Ton widerspiegelt, wirkt das Make-up viel natürlicher.»

Am Schluss des Sculpting-Make-ups stehen Akzente, die für einen frischen Look sorgen. «Dafür eignet sich ein Highlighter ideal», sagt Arnheim. «Ein Tupfer unter den Brauen lässt die Augen strahlender wirken, ein Hauch Highlighter an der Kinnspitze und den Wangenknochen schafft Lebendigkeit.» Schmiedinger nutzt einen solchen Illuminator besonders bei der Augenpartie: «Für stärkere Konturen zeichne ich unter die Augen ein Dreieck, dessen Spitze in den Innenwinkel des Auges zeigt. Möchte ich soft konturieren, trage ich den Illuminator halbmondförmig unter den Augen auf.»

Praktisch: Für alle, die sich ihre Hell-Dunkel-Nuancen nicht selbst zusammenstellen möchten, gibt es mittlerweile von etlichen Herstellern fertige Sets mit mehreren, aufeinander abgestimmten Farbtönen. Diese Sets kommen schon mit einem Make-up-Pinsel oder Schwämmchen. Das macht beim Sculpting auch Sinn, weil mit diesen Werkzeugen die Übergänge besonders fließend gestaltet werden können.

Fotocredits: Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert,Klaus-Dietmar Gabbert
(dpa/tmn)

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