Zahnspangen im Erwachsenenalter

Bisher kannte man Zahnspangen vor allem aus der Teeniezeit und mit spätestens 18 Jahren war man die nervige Drahtklammer auch wieder los. Jetzt wollen sich aber auch immer mehr Erwachsene mit einer Zahnspange die Zähne endlich gerade richten lassen. Der Bundesverband der Deutschen Kieferorthopäden sieht darin sogar einen Trend und inzwischen ist sogar jeder dritte Patient der Kieferorthopäden im Erwachsenenalter.

Gründe für eine Behandlung

Die Behandlung mit einer Zahnspange im Erwachsenenalter hat oft ästhetische Gründe. Schiefe und krumme Zähne sind nicht gerade hübsch anzusehen und belasten die Betroffenen. Manchmal ist eine Behandlung auch aus medizinischer Sicht notwendig, etwa um das Einsetzten einer Brücke oder eines Implantats zu ermöglichen. Ein falscher Biss kann auch die Kiefer-und Nackenmuskulatur verspannen und so zu Kopfschmerzen führen.

Wenn eine Behandlung nur aus ästhetischen Gründen in Betracht gezogen wird, sollte man sich auch die hohen Kosten einer Zahnspange durch den Kopf gehen lassen. Gesetzliche Krankenkassen zahlen in der Regel nur, wenn neben der Spange noch eine Operation benötigt wird. Alle anderen müssen ordentlich blechen und mehrere Tausend Euro für ihre Behandlung zahlen. Der genaue Preis hängt davon ab, welchen Zahnspangentyp man auswählt:

• Multibrackets: Diese Methode ist sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen das Standardverfahren. Hier klebt der Kieferorthopäde kleine Metallblättchen (=Brackets) auf die Zähne und verbindet diese mit einem Draht. Der Draht übt einen Druck auf die Zähne aus und verschiebt sie so in die richtige Position. Die Kosten belaufen sich auf 4000-7000 Euro.

• Lingualtechnik: Die Lingualtechnik ist quasi die unsichtbare Alternative zu Multibrackets. Hierbei werden die Brackets an der Innenseite der Zähne befestigt. Oft stößt sich die Zunge aber an diesem Fremdkörper und bei manchen Patienten führt das zu Sprachproblemen. Die Kosten für eine Spange in Lingualtechnik sind am Höchsten, bis zu 5000 Euro pro Kiefer.

• Aligner-Schienen: Eine Aligner-Schiene ist wohl das komfortabelste Modell unter den Zahnspangen. Hier wird anhand eines digitalisierten Gebissabdrucks ein ganzes Set von dünnen, durchsichtigen Schienen hergestellt. Diese werden lose auf die Zähne gesetzt und alle 14 Tage wird zur nächsten Schiene gewechselt. So wandern die Zähne sanft und allmählich in die richtige Position. Allerdings sind Aligner-Schienen nur bei leichten Fehlstellungen wirksam und kosten insgesamt bis zu 8000 Euro.


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